Wie immer pünktlich,
wenn wir uns mit dem Car irgendwohin chauffieren lassen, ist Martha,
unsere Hofchauffeuse, an der Flurstrasse 70 eingetroffen. Die Abfahrt hat sich
nur noch etwas
verzögert, weil für den schönen Hund von Renate ein gebührend
grosser Platz geschaffen
werden musste. Dann ging es aber zügig in den Raum Basel, wo uns Annemarie
und Kurt
Wymann in der Raststätte Pratteln erwarteten, von dort über Liestal
nach Seewen. Auf
dieser Fahrt überraschte uns Kurt mit feinen Baslerläckerli. Damit
konnten wir die Zeit vertreiben,
bis uns die Leute vom Musikautomaten-Museum freundlich in Empfang nahmen.
Was wir da in der Eingangshalle zu sehen bekamen, war geradezu überwältigend.
Die Jahrmarkt
Konzertorgel füllte mit ihren 10 Metern eine ganze Seite dieser Halle.
Wenn diese Orgel in Gang
gesetzt wird, das Orchester einen Rock'n'Roll spielt, die 1500 Glühbirnen
brennen, der Dirigent
den Tacktstock schwingt und die offenherzigen Damen mit den galanten Herren
tanzen, bleibt
kein Besucher ruhig stehen.Die Tonfülle geht einem durch Mark und Bein
und man fühlt sich wie
auf einem Rummelplatz.
Mit Frau Suter haben wir eine vorzügliche Führerin durch das Museum
erhalten. Als Erstes
führte sie uns eine Drehorgel vor. Vor Allem fiel dabei die Tonfülle
auf, das klangvolle Volumen
war beeindruckend. In drei Sälen konnten wir dann weitere Prunkstücke
bewundern. So sahen
und hörten wir z.B. den Phonolist Violina. Das ist einer der aufwendigsten
und seltensten
Musikautomaten. Er spielt auf perforierten Notenrollen Schlager aus den zwanziger
Jahren
und romantische Musik mit Klavier und Geige. Dabei konnte man sehen, wie die
kreisrunden
Geigenbogen um die Saiten strichen. So konnten wir zahllose grössere und
kleinere Musik-
automaten bewundern und die enorme Klangfülle bestaunen. Zum Schluss führte
uns Frau
Suter noch ein Klavier vor, das durch Pedale getreten wurde und alle hellauf
begeisterte. Nach
diesen Vorführungen hatten wir aber eine Stärkung verdient, die wir
im integrierten
Restaurant geniessen konnten.
Kurz nach elf Uhr fuhren wir wieder weiter. Unser nächstes Ziel war das
Mittagessen. Nach einer
stündigen Fahrt durch das kurvenreiche Birstal und über den Hauenstein
erreichten wir Solothurn,
wo wir beim Kraftwerk Ruppoldingen im Restaurant Aareblick zum Essen angemeldet
waren.
Der Apero wurde grosszügigerweise von der ATEL gespendet. Das Mittagessen
hat anscheinend
allen gefallen und so konnten wir um 15.00 Uhr zur Besichtigung des Kraftwerkes
antreten.
Dieses Flusskraftwerk wurde im Jahre 2000 gebaut, die Bauzeit betrug 4 Jahre.
Die Anlage hat
2 Rohrturbinen und eine mittlere Jahresproduktion von 115 Mio. kwh. Der Durchmesser
der
Laufräder beträgt 5.9 m. Dies und noch viel mehr wurde uns im Innern,
20 Meter unter dem
Wasserspiegel erklärt. Das Kraftwerk Ruppoldingen ist ein Vorzeigeobjekt.
Von Beginn weg
war es einZiel, dass das neue Kraftwerk im Einklang mit der Natur entstehen
sollte. Ueber
300 Umweltauflagen hatten zur Folge, dass Massnahmen zum Schutz der Umwelt realisiert
wurden. Auch an die Fische wurde mit einem Fischkanal gedacht. Bei der Besichtigung
wurden
wir über die vier Staustufen geführt und anschliessend in über
20 Meter Tiefe an den Rohr-
turbinen vorbei durch riesige Gänge und Hallen.
Der Heimweg auf der Autobahn war dann nicht sehr lang und sicher darf man sagen,
es war
wieder ein schöner und interessanter Ausflug und den Organisatoren Kurt
und Annemarie
Wymann gebührt ein herzliches Dankeschön.
Gusti Huber