Fliegenfischer Weekend an der Nagold 30. Juli - 1. August 2005

Eigentlich wäre Wochenende, aber die zähen Fischer standen bereits um halb vier auf um die 2,5 Stunden dauernde Fahrt hinter sich zu bringen. Um 8.00 Uhr war der Treffpunkt im Hotel am Bad-Wald in Bad Liebenzell im Schwarzwald. Nach einem ausgiebigen und stärkenden Frühstück traf endlich der Fischereiaufseher, Hermann Rebmann ein. Er erzählte uns ausführlich alles über die Nagold und deren immensen Fischbestand, wir lernten auch einiges über das Insektenvorkommen. Hermann ist nicht nur der Fischereiaufseher, er lebt mit und für die Nagold und redet sehr gern darüber. Die Reviere waren in zwei Abschnitte eingeteilt, somit konnten wir am Montag die Reviere wechseln.

Gegen Mittag hatten wir dann unsere Patente und Anglerkarten, somit konnten wir das Revier mit Hermann besichtigen. Die fängigsten Köder, z.B. die Oligonymphe, verriet er uns und zeigte uns ein paar interessante, viel versprechende Stellen zum Fischen. Die Nagold war am Samstag wegen des Unwetters am Vorabend besonders trübe und braun und hatte einen sehr hohen Wasserstand, was es uns Fischern nicht erleichterte. Dies besserte sich am Sonntag und Montag zusehends. Da man schlecht bis auf den Grund des Wassers sah, gab es für Peter nasse Stiefel von innen. Hermann verschwieg Peter die tiefe des Wassers und gutgläubig lief Peter soweit in den Fluss, bis auch er nasse Füsse hatte.
Am Samstagabend gingen wir gemeinsam zum Restaurant Sägemühle zum Znacht. Ein gut verstecktes Beizli mit Gartenterrasse mitten im Wald.
Da die Oligofliege immer zwischen 20.55h und 21.10h schlüpft, gingen wir zum Abendsprung und wendeten unsere teils selbst gefertigten, wunderschönen Köder an. Trotzdem fingen wir alle keine Fische, die nicht dem Schonmass entsprochen hätten. (Regenbogenforelle 30cm, Äsche 35 cm, Bachforelle 30-35cm und ab 40cm. Alle Fische über 45cm mussten dem Wasser entnommen werden.)

Sonntags war wieder nichts mit ausschlafen. 08.00h Frühstück und bald an den Fluss. Heute hat es der Herr Petri besser mit uns gemeint. Am Morgen fingen Dani eine Bachforelle mit 41cm und ich eine Regenbogenforelle mit 34cm. Am Mittag war bräteln angesagt. Da Hermann nur das Holz ( für 10 Euro) brachte, war Evelyne dazu verdonnert worden, für eine gute Glut zu schauen, was sehr gut geklappt hat. Alle, die keinen Fisch gefangen hatten, verpflegten sich mit Würsten und Fleisch. Dani und ich konnten unseren feinen Fisch mit frischen Kräutern vom Grill geniessen.
Nachmittags war wieder Ruhe im Revier, das heisst, die Fische wollten nicht beissen und liessen uns in Ruhe (auch Hermann). Nach dem tollen Znacht in der Burg Bad Liebenzell (alle hatten Schmerzen vor Lachen, weil die Witze nur so flossen) gingen wir wieder auf den Abendsprung. Auch diesmal erfolglos. Es lohnte sich nur schon, um die harmonischen, teils energischen Würfe der Profis zu bestaunen. Schön war es allemal, aber wenn ein Fisch gedrillt werden kann, ist es eben noch viel schöner.

Am Montagmorgen standen Dani und ich bereits um 06.00h am Wasser. Ausser frieren, Köder verlieren und sich aufs Frühstück freuen, war nichts los. Die Fische schliefen alle noch. Nach dem Morgenessen konnten wir das Revier wechseln und an anderen Stellen der Nagold unser Glück versuchen. Zwischen Büschen und Unkraut (Brennesseln, autsch) hindurch, konnte man die einsamsten Orte an der Nagold finden. Ein schöner Fluss mit vielen Löchern, Strudeln und Hinterwasser. Zum Schluss kam nur Franzl (ohne Zäpfli, Grundblei, Steinbeissern und Würmen) und ich mit zwei schönen Regenbogenforellen zurück.

Nach dem Mittagessen brachen alle auf um den ersten August zu Hause zu feiern und über das eindruckvolle Wochenende zu berichten.

Danke dem Organisator Urs, es war einfach genial!

Rebecca & Dani