Ohne Zweifel ist das Karpfenfischen im Elsass einer der Höhepunkte des Vereinsjahres. Die Möglichkeit, einmal im Jahr einen dicken Brocken an Land zu ziehen, will sich niemand entgehen lassen. Und das bereits zum 15. Male.
Marta Kobler steuerte ihren Car in Rekordzeit via Baregg und Basel, vorbei an riesigen Sonnenblumen- und Maisfeldern, traumhaft blühenden Gärten nach Altkirch zur Auberge Sundgovienne „Bärenhütte“.
Zimmerbezug. Ein erstes Bier, Apéro, ein feines 4-Gang-Menue, guter Wein bei angenehmer Temperatur auf der Terrasse, alsdann die obligatorischen Sprüche der Möchtegernsieger, ein oder zwei weitere Bierchen in der Bar und ab ins Bett.
Am Samstagmorgen pünktlich um 08.30 Abfahrt der Fischenden vorbei an schmucken Häusern zu einem neuen privaten Weiher. Dichter Laub- und Tannenwald sowie Sträucher umsäumten das Ufer des sehr grossen rechteckigen Weihers. Nach einer kurzen Instruktion waren die erfolgsversprechenden Plätze im Nu besetzt und die ersten Brotstücke oder Boilies sanken langsam in die Tiefe. Bereits nach kurzer Zeit wurden die ersten Karpfen gelandet. Erwin und Wilfried waren die glücklichen Fänger, wobei Wilfried einige Zeit mit 2.450 kg führte. Toni konnte ebenfalls zwei Spiegelkarpfen feumern. Auf der gut besetzten gegenüber liegenden Dammseite dagegen war fast nichts los. Nun heizte Annemarie die Stimmung mit einem 2.550 kg Karpfen an. Zwischendurch verwöhnten uns die Gastgeber mit einem heissen Schüblig mit Weissbrot. Etwas später marschierte Kurt mit einem schönen Brocken zur Waage: 3.000 kg. Die Spannung wuchs weiter. Nach intensivem Fischen fing Franzl noch eine schöne Rotfeder. Doch kaum zu glauben, dann ging nichts mehr. Der Wind trieb die Zapfen hin und her. Schnurverwicklungen waren vorprogrammiert. Die Sonne erreichte nun auch die schattigen Plätze und der Wunsch nach einem feinen Weissen wurde wach. Bis zum Schluss um 14.00 Uhr wurde kein grösserer Karpfen mehr zur Waage gebracht.
Inzwischen waren auch die nichtfischenden Damen von ihrem Ausflug nach Altkirch eingetroffen. So manche regionale Köstlichkeit wurde mitgebracht.
Der im grossen Kessel der Old Swiss Lady zubereitete Steinpilzrisotto duftete herrlich, ebenso die auf der Grillstelle zubereiteten Schnitzel mit Salbei. Es war ein feines Essen im Freien.
Urs und Toni konnten ihre Pilzleidenschaft auch noch ausleben. Beiden überraschten mit einem Haufen schöner Maronenröhrlingen.
Gegen 16.30 Uhr konnte Erwin die Rangverkündigung vornehmen. Diesmal was es eindeutig. Der Wanderpreis geht nach Basel zu Kurt, der mit seinen 3.000 kg brillierte. Leider konnte er die Kanne nicht direkt entgegennehmen, da er bereits wegen eines Carauftrages abreisen musste. Annemarie war die glückliche Zweite; sie konnte ihr letztjähriges Resultat um 550 g steigern. Wilfried war Dritter. Damit ging ein langjähriger Wunsch unserer Basler Kollegen und Kolleginnen in Erfüllung; die Kanne geht nicht nach Zürich. Ein Grund mehr nächstes Jahr wieder ins Elsass zu reisen, um den Wanderpreis nach Zürich zurück zu holen.
Auch dieses Jahr war das Elsassfischen wiederum hervorragend organsiert. Herzlichen Dank an Erwin und die Weihermannschaft. Die Beziehungen zu den Weiherbesitzern sind offensichtlich nach wie vor intakt. Wir freuen uns auf 2005.
Anton Wolf